"Luthers leuchtende Spuren"

27.09.2018 - Lauterbacher Anzeiger

Sie war eines der Highlights am Vogelsberger Kirchentag – die Licht-Performance in der Stadtkirche, die unter dem Motto „Luthers Leuchtende Spuren“ den Zeichen der Reformation in der Kirche nachging.

LAUTERBACH (red) - Sie war eines der Highlights am Vogelsberger Kirchentag – die Licht-Performance in der Stadtkirche, die unter dem Motto „Luthers Leuchtende Spuren“ den Zeichen der Reformation in der Kirche nachging. Diese Zeichen – so alt wie die Kirche selbst – überdauern die Zeit und bleiben von Bedeutung für Christen und Kirchgänger. Nun kann man die aufwendige Licht-und-Ton-Collage anlässlich des 250-jährigen Jubiläums der Stadtkirche noch einmal erleben. Am Freitagabend taucht das sakrale Gebäude ein in tiefe Dunkelheit, in strahlendes Licht und in besinnliche Musik und Texte.

„Diese Veranstaltung bietet Gelegenheit, Kirche ganz anders, ganz unerwartet zu erleben“, sagt Pfarrer Sven Kießling. Gemeinsam mit der Kirchenmusikerin Claudia Regel, der Musikerin und Sängerin Christine Eisler und Mitgliedern des Kirchenvorstandes der Lauterbacher evangelischen Kirchengemeinde zeichnet er verantwortlich für Konzept und Durchführung der Licht-und-Ton-Installation, die von allen Besuchern des Kirchentages im vergangenen Jahr mit großem Lob aufgenommen wurde. „Das Jubiläum bietet eine gute Gelegenheit, diese aufwendig gestaltete Performance noch einmal zu zeigen“, so Kießling, dem es auch wieder gelungen ist, die Technik-AG der Alexander-von-Humboldt-Schule dafür zu begeistern.

Unter der Leitung von Hans-Georg Otterbein hatten die Schüler schon im vergangenen Jahr die Ideen zu dem Projekt in Licht umgesetzt. „Die Zusammenarbeit mit den jungen Leuten war sehr bereichernd und das Ergebnis wirklich beeindruckend“, erinnert sich Kießling, der das Staunen und Wundern, das Entdecken und Erkennen nun noch einmal auf die Bühne bringen will, die das Licht aus der Kirche macht.

„Wir wenden uns dabei ausgewählten Teilen der Kirche zu“, erläutert der Pfarrer. Von der Kanzel geht es zur Orgel, von dort zu den Strahlenkränzen und zur Marienfigur. Ein Mittelpunkt bildet die Bibel, die als fortlaufendes Projekt in der Stadtkirche abgeschrieben wird. Ein Epitaph der Riedesel schafft die Verbindung der Kirche zur weltlichen Geschichte, die gerade zu Zeiten der Reformation untrennbar mit dem kirchlichen Leben verbunden war. Zum Ende der ungewöhnlichen Kirchenschau wirft man noch ein Licht auf den Taufstein und schließlich auf das Kreuz, bevor in einer Art Licht- und Tonexplosion die Kirche in ihren vielen Facetten noch einmal in Szene gesetzt wird.

„Es ist wirklich eine unglaubliche Sicht auf unsere Kirche“, lädt Pfarrer Kießling alle Menschen ein, diese – vielleicht letzte – Gelegenheit für diese Art der Begegnung zu nutzen. „Inhaltlich geht es dabei um die Verknüpfung der uns allen bekannten Elemente unserer Kirche mit der Frage, was sie bedeuten – natürlich aus der Sicht Luthers, aber auch ganz pragmatisch für uns“, so Kießling. Was hat beispielsweise die Kirchenmusik mit der Reformation zu tun? Wo wären wir heute, wenn es die Bibel – so wie sie am Freitag vorgelesen wird – immer noch nur in Griechisch oder Hebräisch gäbe?

Die Texte von Sven Kießling und Christine Eisler gehen diesen Fragen nach, verknüpfen sie mit Bibelstellen und finden in der musikalischen Begleitung durch Claudia Regel einen kongenialen Gegenpart. Die knappe Stunde in der Stadtkirche beginnt um 21 Uhr. „Luthers Leuchtende Spuren“ werden Eindruck hinterlassen, soviel ist sicher.
Weitere Informationen zu dem Jubiläum der Lauterbacher Stadtkirche findet man unter www.ev-kirche-lauterbach.de.

Quelle: Lauterbacher Anzeiger, "Luthers leuchtende Spuren", 27.09.2018 [zum Artikel]

Lauterbacher Anzeiger: "Luthers leuchtende Spuren" - 27.09.2018
Foto: Lauterbacher Anzeiger

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