Wettstreit der Töne und Instrumente in Lauterbach 

11.06.2019 - Lauterbacher Anzeiger

Von Sabine Ninnsger

Kinder und Erwachsene hatten riesigen Spaß beim Konzert von Fidolino. Olympische Wettkämpfe waren der Aula des Gymnasiums angesagt. 

LAUTERBACH - Viele Familien mit Kindern jeden Alters, Eltern, Großeltern und Junggebliebene besetzen die Stuhlreihen in der Schul-Aula. Voller Spannung warten sie auf den Einmarsch der Musiker, die sich in vier olympischen Disziplinen mit ihren Instrumenten messen wollen. Ins Rennen um die Goldmedaillen gehen Eva Schüttler am Klavier, Olga Minskaya am Cello, Mike Turnbull auf dem Kachon, der Kistentrommel, und Florian Stubenvoll mit der Klarinette. Moderiert wird die Veranstaltung von der Sportjournalistin Nessi Wirbelwind, alias Claudia Runde.

Aber bevor die Wettkämpfe beginnen, werden die jungen und älteren Zuhörer erst einmal munter gemacht. "Let's keep fit" heißt das Lied, mit dem Claudia Runde und ihre Profi-Musiker die Aula zum Mitsingen und Mittanzen einladen. Und besonders den Kindern ist anzusehen, wie viel Spaß ihnen alleine schon die einmarschierenden Musiker in Bademantel, Trainingsanzug und umgehängtem Handtuch gemacht haben, und wie viel Freude sie beim Tanzen und Singen haben.

Und weil es bei Fidolino immer auch ums Mitmachen geht, lernen alle noch die drei verschiedenen Arten des Applauses. Denn mit Applaus werden später die Sieger in den vier Disziplinen bestimmt! Normal klatschen bedeutet "Ja, das war schön." Ein höfliches Klatschen mit nur zwei Fingern heißt "Puh, gut, dass es vorbei ist!" Aber klatschen, mit den Füßen trampeln und vielleicht sogar noch laut jubeln sichert dem entsprechenden Sportler/Musiker die Goldmedaille.

Die Wettkämpfe starten mit dem Hochspielen: Welches Instrument erreicht die höchsten Töne? Für Jung und Alt ist ganz klar das Klavier der Sieger, Eva Schüttler bekommt den Goldmedaillen-Applaus. Beim Schnellspielen sieht die Sache dann aber ganz anders aus. Niemand spielt sein Instrument schneller als Mike Turnbull. Die Zuhörer küren ihn als Sieger in dieser Disziplin. Dann ist das Schönspielen an der Reihe. Knapp geht der Sieg an Olga Minskaya und ihr Cello.

Aber was ist das? Doping im Konzertsaal? Olga Minskaya wird mit einem Mini-Cello erwischt! Nessi Wirbelwind ist entsetzt und fordert direkte Aufklärung: Handelt es sich tatsächlich um ein Cello? Sonst droht der Musikerin der Ausschluss aus dem Wettkampf. Aber die Checkliste der Sportjournalistin und ein Fingertanz im Publikum beweisen: Es handelt sich tatsächlich um ein Cello! Es ist ein sogenanntes Achtel-Cello, mit dem Kinder das Cellospielen erlernen können. Die Erleichterung bei den Anwesenden ist spürbar. Es gibt keinen Skandal in der Klangarena!

So kann der vierte und letzte Wettbewerb beginnen. Dabei soll die Goldmedaille an den Musiker mit dem außergewöhnlichsten Instrument gehen. Und davon hat tatsächlich jeder eines dabei: Florian Stubenvoll will mit einer Blechklarinette überzeugen, Mike Turnbull präsentiert ein Berimbau, das fast aussieht wie ein Flitzebogen, Eva Schüttler spielt auf einem elektronischen Klavier, wird aber disqualifiziert, weil elektronische Instrumente in der Klangarena nicht erlaubt sind. Und Olga Minskaya hat eine Strohgeige mitgebracht, die nicht aus Stroh besteht, sondern von einem Herrn Stroh erfunden wurde. Das Publikum ist begeistert, als die Musiker mit ihren außergewöhnlichen Instrumenten ein Lied anstimmen, und so fällt die Entscheidung schwer, wem die Goldmedaille in dieser Disziplin gebührt. Letztendlich werden zwei Goldmedaillen vergeben, an Florian Stubenvoll und Mike Turnbull.

Vor dem Abschlusslied "Fidolino - Sport im Konzert" treffen sich alle Goldmedaillengewinner noch einmal auf dem Podest und werden ordentlich bejubelt. Und auch nach dem letzten Lied wird das Fidolino-Team mit stehenden Ovationen und unter lauten "Zugabe"-Rufen von der Bühne entlassen. Dem kommen die Profis natürlich nach und verabschieden sich noch einmal mit dem Lied "Let's keep fit", bei dem auch wieder alle mitsingen und mittanzen dürfen!

Für Groß und Klein gab es nach dem "Konzert für Kinder" die Möglichkeit, sich alle Instrumente von den Künstlern noch einmal zeigen und vorspielen zu lassen. Ein Angebot, das die meisten, egal welchen Alters, begeistert angenommen haben.

Quelle: Lauterbacher Anzeiger, "Wettstreit der Töne und Instrumente in Lauterbach",11.06.2019,zum Artikel

Foto: Ninnsger

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